Musik und Ehrungen im Fokus

Ernst Eugster (Kantonalfähnrich SGBV), Gabriela Ruoss,
Andreas Kaufmann, Alois Wenk, Josef Wenk, Hans Müntener, Doris Gmür,
Franz Frey (Fähnrich VV) und Andreas Glanzmann (von links)
(Bild: PD)

BUCHS ⋅ Traditionell am Auffahrtstag lädt die Veteranenvereinigung des St.Galler Blasmusikverbandes zur Veteranentagung ein, heuer nach Kirchberg. Geehrt wurden dabei auch Musikanten aus der W&O-Region.

aus dem W & O vom 15. Mai 2018, pd

«Die Veteranentagung fügt sich wunderschön in die Jubiläumsfeierlichkeiten 175 Jahre Blechharmonie Kirchberg ein, die das Patronat übernommen hat.» So stand es in der Einladung der Veteranenvereinigung (VV) des St. Galler Blasmusikverbandes (SGBV) an die Mitglieder, der am Auffahrtstag rund 600 Veteranen, Jubilaren und Gäste Folge leisteten. Die Blechharmonie Kirchberg hatte das Patronat für die Tagung übernommen.
Während am Vormittag unter dem Präsidium von Armin Breu, Altstätten, der geschäftliche Teil abgewickelt wurde, bestand das Partnerprogramm aus einer Führung durch die Pfarrkirche Kirchberg, verbunden mit einem kleinen Orgelkonzert. Nach einem feinen Mittagessen standen viel Musik und die Ehrungen im Vordergrund. Eröffnet wurde die Tagung von der jubilierenden Blechharmonie Kirchberg, unter der Leitung von Roman Ledergerber, die mit einem Choral die Totenehrung umrahmte und mit zackigen Märschen die Ehrungen begleitete.

In seiner Begrüssung betonte OK-Präsident Christoph Häne, «dass die Veteranenvereinigung 1965 in Kirchberg gegründet wurde». Zum Mittagskonzert war es der letztjährige Veranstalter, der Musikverein Marbach, welcher unter der Leitung von Vizedirigentin Manuela Frei mit einem gehörfälligen Konzert aufwartete und damit Stimmung ins Festzelt brachte. Im Anschluss an die Versammlung spielten die Gallus Musikanten unter der Leitung von Alois Gmür, Neu St. Johann, zu einem fantastischen Konzert im Egerländer-Stil auf, das mit einem nicht enden wollenden frenetischen Applaus quittiert wurde, der einige Zugaben zur Folge hatte.

Fahnenakt und Ehrungen für langjährige Musikanten

Bevor fünf Vorstandsmitgliedern die Ehrungen der elf kantonalen Ehrenjubilare mit je 60 und der 27 Jubilare mit je 50 Aktivjahren vornehmen konnte, stellte Schulratspräsident Orlando Simeon die Gemeinde Kirchberg vor. Zudem wurde in einem feierlichen Akt die Veteranenfahne von Marbach an die Blechharmonie Kirchberg übergeben. Aus dem Kreis Werdenberg wurden anschliessend Hans Müntener und Andreas Kaufmann, beide Musikverein Buchs-Räfis (MVBR) für 60 Aktivjahre sowie Andreas Glanzmann, ebenfalls MVBR, für 50 Jahre durch Vorstandsmitglied Gabriela Ruoss aus Walenstadt geehrt. Vorstandsmitglied Doris Gmür aus Neu St.Johann ehrte die Jubilaren aus dem Kreis Toggenburg. Es waren dies Gregor Eberle (abwesend), Alois Wenk und Josef Wenk, alles Mitglieder der Bürgermusik Wildhaus, für 50 Aktivjahre.

Bereit für den Auftritt in Tirol

Solist Micha Wachter (ganz links am Xylofon) bereichert das Spiel des Musikvereins Buchs-Räfis,
Leitung Christian Mathis, beim «Wilhelm Tell Galopp».
(Bild: Adi Lippuner)

BUCHS ⋅ Das Konzert des Musikvereins Buchs-Räfis und der Jugendmusik war geprägt von der bevorstehenden Reise zum Anlass «Bergtöne» in Fiss in Tirol. Das Publikum belohnte das Können mit einem grossen Applaus.

aus dem W & O vom 08. Mai 2018, Adi Lippuner

Wegen des Slow-ups herrschte eine besondere Situation auf den Strassen, dazu präsentierte sich das Sonntagswetter von seiner besten Seite. Trotzdem fand eine stattliche Anzahl Blasmusikfreunde am späteren Nachmittag den Weg in die Aula Flös zum Frühlingskonzert von Musikverein und Jugendmusik Buchs-Räfis. Präsidentin Corinne Bänziger wies auf das gemeinsame Konzert vom 26. Juni hin, welches bei jedem Wetter stattfinden wird, und wünschte sich für die Vereinsreise und die Einladung zum Konzert «Bergtöne» in Fiss im Tirol Sonnenschein.

Zum Auftakt durfte das Publikum schmissige Marschmusik, kombiniert mit Gesang, geniessen. «Unüblich, denn der Werdenberger Marsch wird bei uns in der Regel am Schluss gespielt», so Moderatorin Katrin Jucker. Doch die Einladung nach Fiss werfe beim Frühlingskonzert ihre Schatten voraus. «Wir werden uns den Tirolern am Freitag, 22. Juni, mit diesem Marsch vorstellen.»

Von Italowestern bis «Lord of the Dance»

Das abwechslungsreiche Programm, einstudiert unter der Leitung von Christian Mathis, führte die Zuhörer in die Welt von Enio Morricone und seiner unvergesslichen Musik, die unzählige Italowestern prägte. Zum musikalischen Ausflug nach Irland mit «Simple Gifts» aus «Lord of the Dance» war von Katrin Jucker zu hören: «Das Gälische, welches auf der Grünen Insel auch heute noch von den Einheimischen gesprochen wird, erinnert ein bisschen an den Tiroler Dialekt. Für uns klingen die Tiroler nach ‹Kehlkopf-Kracherei›, aber eines ist klar: Wir werden uns mit ihnen sicher bestens verstehen, auch wenn es sprachlich nicht immer einfach sein wird.»

Den Blick über die Grenzen kann das rund 45-köpfige Musikkorps bei jeder Zusammenkunft üben, denn ihr Dirigent stammt aus Vorarlberg, also von «ennet dem Rhein». «In den Reihen der Musizierenden sind auch Kollegen aus Deutschland und dem Fürstentum Liechtenstein dabei und auch ich als Appenzellerin darf mitwirken», so Katrin Jucker mit einem Augenzwinkern.

Der Nachwuchs ist gut aufgestellt

Unter der Leitung von Patrik Haumer zeigte der Nachwuchs, was während der letzten Monate geprobt wurde. Dabei kam auch die Vorfreude auf das Jugendmusiktreffen, welches anfangs Juni in Gommiswald stattfinden wird, zum Ausdruck. Bei der Ansage zu «Arabesque» vom Jacob de Haan wurde das Publikum aufgefordert, sich Bauchtänzerinnen vorzustellen und für ein paar Minuten musikalisch in den Orient einzutauchen.

Der Nachwuchs zeigte sein Können letztmals unter der Leitung von Patrik Haumer an einem Konzert, zusammen mit den «Grossen». Die offizielle Verabschiedung und Stabsübergabe an Christian Mathis werde am 26. Juni beim Konzert im Musikheim erfolgen, erklärte Corinne Bänziger. Beide Korps, sowohl der Nachwuchs als auch die «Grossen», wurden vom Publikum frenetisch gefeiert und erst nach Zugaben von der Bühne entlassen.

 

Musik und Geselligkeit

Der Musikverein und die Jungmusik BuchsRäfis bieten dem Publikum alle zwei Jahre eine
Unterhaltung. Daneben treten sie bei verschiedenen Konzerten und Veranstaltungen auf.
(Bild: PD)

Verein: Der Musikverein Buchs-Räfis ist eine Harmoniemusik mit circa 50 Mitgliedern.
Gespielt wird von modernen Blasmusikstücken bis zu konzertanten Orchesterwerken.

aus dem W & O vom 19. April 2018, PD

Neben den Konzerten in der Stadt und Umgebung gehört die alle zwei Jahre stattfindende Unterhaltung sowie das jährliche Kirchenkonzert am zweiten Advent in der evangelischen Kirche zu den musikalischen Highlights. Im September findet das Frühschoppenkonzert statt. Auch misst sich der Verein an regionalen, kantonalen und eidgenössischen Wertungsspielen. Die Jugendmusik Buchs-Räfis zählt 23 motivierte Jungmusikantinnen und Jungmusikanten. Die Jugendmusik nimmt an regionalen und kantonalen Anlässen teil und tritt an eigenen Konzerten sowie mit dem Musikverein auf. Zur gleichen Zeit üben die Minis – die fünf (meist) kleinen Musikantinnen und Musikanten – das Zusammenspiel und sind hoch motiviert.

Volkstümlich bis Unterhaltung

Das Highlight der Kinder und Jugendlichen ist das alljährliche Musiklagerin Stein. Eine Woche voller Musik, Kollegialität und Spass. Die Kleinformation Boccalinos – bestens bekannt durch ihre Auftritte am Buchserfest – spielt Musik im Bereich volkstümlich bis Unterhaltung. Alle Teilnehmer sind aktive Musikantinnen und Musikanten des Musikvereins. Am Buchserfest oder am Herbst- Jahrmarkt wird das beliebte frisch zubereitete Steinpilzrisotto serviert. Die Risotto-Köche stellen ihr Können auch für Firmen- oder Grossanlässen zur Verfügung. Die beiden Musikheime, Rietli und Markplatz, werden auch für private Anlässe vermietet. Die gute Infrastruktur und optimale Lage der beiden Häuser ermöglichen eine festliche Geselligkeit. Der Musikverein verbindet Musik und geselliges Beisammensein aller Generationen und freut sich auf neue Mitglieder und einen regen Konzertbesuch.

Hans Müntener Zeitungsbericht

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Die Freude and der Musik hat ihn nie verlassen: Hans Müntener spielt im Musikverein Buchs-Räfis
mit dem B-Bass seit vielen Jahren ein grosses Instrument.
(Bild und Text: Hansruedi Rohrer)

RÄFIS-BURGERAU ⋅ Auch der ehemalige Militärmusiker Hans Müntener kann auf eine 60-jährige aktive Musikantentätigkeit zurückblicken. Der Ehrenjubilar spielt heute im Musikverein Buchs-Räfis.

aus dem W & O vom 20. Dezember, Hansruedi Rohrer

Der 1947 geborene und in Räfis-Burgerau aufgewachsene Musikant Hans Müntener beherrscht ein respektables Instrument. Es ist ein schon von Weitem unübersehbarer B-Bass. Für den heutigen Ehrenjubilar hat die musikalische Karriere im Jahr 1957 begonnen, wo er als Zehnjähriger in die damalige Knabenmusik Buchs eintrat. Aber schon vorher, als kleiner Bub, sei er «der Musik nachgesprungen», wenn diese durch das Dorf zog. Es war schon damals für ihn klar, dass auch er dereinst als Musikant spielen wird. Weil es damals noch keine Musikschule gab, begann der Weg von Hans Müntener bei der erwähnten Knabenmusik, wo er Bariton lernte. Das machte dem jungen Musikanten Spass, sodass er daneben noch (innerhalb der Knabenmusik) in einer Bauernkapelle auftrat und damit an verschiedenen Festlichkeiten zu unterhalten wusste. 1965 erfolgte der Übertritt in die Blechharmonie Räfis-Burgerau (BLRB) und zwei Jahre später hiess es für Hans Müntener, in die Trompeter-Rekrutenschule in Herisau einzurücken. Dort spielte er Sousafon. Die vielen Jahre in der Blechharmonie Räfis-Burgerau blieb aber der B-Bass sein Instrument und auch nach der Fusion 2003 mit der Harmonie Buchs im heutigen Musikverein Buchs-Räfis ist das so.

Der Ehrenjubilar besuchte die Schulen in Räfis-Burgerau sowie die Sekundar- und die Gewerbeschule in Buchs. Der gelernte Elektromechaniker blieb von der Lehre bis zur Pension in derselben Maschinen- und Elektronikfirma. Das freizeitliche Leben von Hans Müntener war von Musik geprägt. Es ist sein liebstes Hobby bis heute geblieben. Er hat sich daneben auch noch als «Hündeler», mit Skifahren und mit Wandern beschäftigt. «Ich habe immer gerne Musik gemacht», sagt Hans Müntener, «und dabei ist mir ein Element sehr wichtig, nämlich die gleichzeitige Pflege der Kameradschaft.» Und von dieser Kameradschaft lebe doch der Verein, präzisiert der erfahrene Musikant, in diesem Fall sei es der Musikverein.

Viele administrative Arbeiten erledigt

Hans Müntener betreute in der Blechharmonie Räfis-Burgerau auch verschiedene Aufgaben. So war er Aktuar, Kassier, Präsident, Mitglied der Musikkommission, und er bildete Jungmusikanten aus. Er war auch OK-Präsident des seinerzeitigen, rauschenden Festes «100 Jahre Blechharmonie Räfis-Burgerau 1988» und er hat alle Akten jenes Vereins genauestens archiviert. «Auch nach 60 Jahren ist die Freude an der Musik ungebrochen», sagt er und besucht nach Möglichkeit sämtliche Proben. «Spass macht mir auch die Mitwirkung bei den «Boccalinos», einer speziellen kleinen Formation aus dem Musikverein Buchs-Räfis.»

Hans Müntener blickt im gemütlichen Eigenheim in Räfis-Burgerau auf die wesentlichsten Ereignisse in seiner Musikanten-Laufbahn zurück: Rekrutenschule, 100-Jahr-Fest, Umbau des Musikheims im Rietli, Fusion BLRB/Harmonie Buchs. Auch wenn es früher zwei Proben in der Woche waren und sich zahlreiche Sitzungen, Zusammenkünfte und Auftritte summierten: «Rückblickend gesehen, war es eine gute Sache», sagt Hans Müntener und hofft, dass er noch lange im Musikverein verbleiben kann. «Für meine Familie und meine Enkelkinder habe ich nun trotzdem mehr Zeit», meint der Musikant mit dem grossen Instrument. Darüber ist auch Ehefrau Dorli ganz glücklich.

 

Andi Kaufmann Zeitungsbericht

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Andi Kaufmann spielt schon seit 60 Jahren in der Blasmusik;
seine Instrumente sind die Trompete und das Flügelhorn.
(Bild und Text: Hansruedi Rohrer)

BUCHS ⋅ Andreas Kaufmann ist Aktivmitglied des Musikvereins Buchs-Räfis. Für 60 Jahre aktives Musizieren ist er kürzlich als Ehrenjubilar gefeiert worden. Bereits als Zehnjähriger begann er Trompete zu spielen.

aus dem W & O vom 13. Dezember, Hansruedi Rohrer

Der heute 70-jährige Andreas Kaufmann war bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2010 bei der Gemeinde Buchs als stellvertretender Leiter auf der Bauverwaltung angestellt. Aufgewachsen ist er im Weiler Fajauna im bündnerischen Schiers, wo er auch die Schulen besuchte und die Lehre als Hochbauzeichner absolvierte.

Seit 1970 wohnt Andi Kaufmann mit seiner Familie in Buchs. Und seit 60 Jahren ist er aktiver Musikant. Wie kommt das? «Das hat schon früh begonnen», erklärt der vife Senior und fleissige Probenbesucher, und er verweist auf ein kleines, rotes Büchlein. Es ist der Musikerpass. Dort ist die ganze Laufbahn mit den Mutationen in den Korps eingetragen.

Der erste Schritt war der Beitritt zur Knabenmusik

Andi Kaufmann begann diese Laufbahn als Zehnjähriger im Jahre 1957 mit dem Eintritt in die Knabenmusik Schiers. Dort spielte er bis 31. Dezember 1963 mit. «Mein Onkel, welcher in der Musikgesellschaft Schiers spielte, riet mir, doch in die Knabenmusik einzutreten», verrät Andi Kaufmann. «Dort lernte ich Trompete spielen.» Diesem Instrument blieb er bis heute treu, hinzu kam noch das Flügelhorn. Am 10. Oktober 1970 trat er der Musikgesellschaft Harmonie Buchs bei. Hier war er während 15 Jahren auch im Vorstand, davon wirkte er fünf Jahre als Präsident. Und hier wurde ihm auch die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Auch nach der Fusion mit der Blechharmonie Räfis-Burgerau zum Musikverein Buchs-Räfis spielt Andi Kaufmann als engagierter Musikant weiter mit. Während 15 Jahren hatte er bis im Jahr 2016 auch noch das Amt des Veteranenobmanns inne.

Wenn man die zwei Proben pro Woche sowie die Auftritte dazu zähle, habe es im Musikkorps früher über 100 Zusammenkünfte gegeben, erzählt er. Die Musik brachte ihn nicht nur mit vielen Leuten zusammen, hier lernte er auch seine Ehefrau Erika kennen. Sie toleriert das Hobby ihres Mannes, auch wenn er sich öfter mal zum Üben in den Kellerraum begibt.

Mit Älteren und Jungen musizieren bereitet Freude

Der eindrücklichste Dirigent in der Musikantenlaufbahn von Andi Kaufmann war unbestritten Fritz Blumer von der Harmonie Buchs in den 1970er Jahren. Er war der sehr korrekte Musikdirektor, der auch von der Öffentlichkeit sehr geschätzt wurde. «Gespielt wurde das ganze Repertoire», erzählt Andi Kaufmann. Und er weiss auch noch, dass die Musikgesellschaft einst praktisch eine reine Männerdomäne war. «Da spielte vielleicht erst mal eine Frau mit, heute ist das zum Glück anders.»

Das aktive Musizieren bereitet dem Buchser Ehrenjubilar nach wie vor Freude und Spass. Das Schöne dabei sei, dass man mit Älteren und Jungen gemeinsam musiziere. «Ich hatte mit und zu den Jungen immer einen guten Draht», sagt Andi Kaufmann. So bleibt die Blasmusik noch lange sein hauptsächliches und liebstes Hobby – nebst gelegentlichen Bergwanderungen, Ski- und Velofahrten.

 

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